Emotionaler Support im Kinderwunsch

Ein unerfüllter Kinderwunsch – Hast du jemals eine herausforderndere Zeit in deinem Leben erlebt? Ich nicht. Dafür bin ich auch irgendwie dankbar, weil es mir nochmal bewusst macht, wie wirklich gut mein Leben bisher war und auf was für einem soliden Fundament ich grade stehe. Trotzdem macht es die Zeit jetzt nicht leichter. Mit diesem Artikel möchte ich dir aber zeigen, wie ich mich in dieser intensiven Zeit versuche zu unterstützen, um mich vor allem emotional so gut wie möglich halten zu können. Gelingt es mir immer? Auf keinen Fall. Aber dennoch gibt es mir ein gutes und selbstermächtigendes Gefühl zu wissen, ich habe ein paar Tools in der Hand, mit denen ich etwas für mich tun kann. 

Neues Terrain und allein auf weiter Flur

Ich habe durchaus in meinem Leben schon so einige emotionale Hochs und Tiefs gehabt. Ich denke grade alle meine Freunde mit einer emotionalen Autorität (Stichwort: Human Design) können das gut nachvollziehen. Hier werden Emotionen pur und bis aufs letzte Tröpfchen gespürt, gefühlt, durchlebt, sich darin gesuhlt und immer und immer wieder angeschaut. Bis sie irgendwann die große Wucht verloren haben und man sie ins Regal stellen kann. Das macht seinen persönlichen Erfahrungsschatz größer, à la: “Liebeskummer? Ok kenn ich. Tut scheiße weh, aber ich weiß, wie sich das anfühlt und dass es wieder vorbei geht. Ich weiß, was zu tun ist.”

Ein schmerzendes Herz und eine zerreissende Traurigkeit kenne ich, die stehen beide in meinem Regal – aber das jetzt ist einfach eine ganz andere Hausnummer. Jetzt geht es an die Substanz, an die eigene Existenz, an alles was man je geglaubt hat und an den Plan für das eigene Leben, auf den man so sorgfältig hin gearbeitet hat. Ein unerfüllter Kinderwunsch holt nochmal ganz andere, tiefere, intensivere Emotionen hoch. Noch gepaart mit dem Verlust eines Kindes – Ciao Kakao.

Wie geht man mit diesem tiefen Schmerz um? Mit dieser Machtlosigkeit? Mit diesem unendlichen Gefühl von Ungerechtigkeit und Verzweiflung? All die Mechanismen, die man sich über all die Jahre angeeignet hat, greifen nicht mehr. “Einfach positiv denken?” Als ob. “Das wird schon irgendwann!” Wer garantiert mir das? “Du bist so stark!” Aber auch das hat seine Grenzen.

Reproduktion ist unfair, unberechenbar und bringt dich an die Grenzen deiner Selbst, wenn es nicht so läuft, wie du dir das vorgestellt hast. 

Tools und Tipps – Von einer, die den Code auch noch nicht geknackt hat

Ich wünschte, ich könnte dir jetzt hier den ultimativen Plan oder die 5-Schritte präsentieren, die dich zum Zen-Meister und zur Surrender-Queen werden lassen, damit du dein Baby in voller Leichtigkeit, in vollem Vertrauen und in Quantenspeed empfangen kannst. Leider liegt mir dieser Plan selbst noch nicht vor (Wenn du ihn hast: Schreib mir unbedingt! Falls ich ihn irgendwann entdecke: I keep you posted – Pinky promise!).

Dafür kann ich dir erzählen, was ich in dieser Zeit gelernt habe und was mich in diesem Prozess unterstützt. Dabei sind das keinesfalls “One-Size-Fits-All”-Lösungen und Wundermittel, die für immer alles gut machen. Mir geht es eher um die kleinen Momente. Die Tage an denen du schon aufstehst und denkst “Puh, wie soll ich heute mein Licht hochhalten, wenn ich mich eigentlich unter der Bettdecke verkriechen möchte?” und es dann wenigstens schaffst, dir ein paar Ruheinseln einzubauen, ein paar Atemzüge im Vertrauen zu nehmen und es dir gelingt, trotz allem Gedanken voller Liebe an dein Baby zu schicken, anstatt den ganzen Tag in einer negativen Gedankenspirale zu verbringen. 

Oft wünschte ich mir auch, ich könnte mehr tun oder würde es schaffen, IMMER in Liebe und Leichtigkeit zu sein. Aber ich denke mittlerweile, dass das vielleicht etwas zu hoch gegriffen ist (surprise!) und es eher darum geht, sich alle Gefühle zu erlauben und dabei immer wieder bewusst Grenzen zu setzen, sich in Liebe zu verbinden und den Teufelskreis zu durchbrechen.

Also, hier sind meine liebsten Werkzeuge, die ich dafür nutze:

Ätherische Öle

Ich liebe es, mich mit schönen Düften zu umgeben und zu beobachten, was sie mit meinem emotionalen Befinden machen. Der Geruch ist ein starkes Tool, um dich emotional zu unterstützen. Ich verwende die Öle dabei nach Lust und Laune. Ich benutze sie morgens beim Dry-Brushing und setze so meine Intension für den Tag. Ich lasse sie im Diffuser laufen und habe so immer wieder passiv einen schönen Impuls. Ich trage sie mir bewusst auf oder atme sie direkt aus der Flasche ein, wenn ich mal einen “supportive Kick” brauche. 

Hierfür habe ich mir zum Beispiel einen kleinen Roller, den ich immer griffbereit habe, aus meinen folgenden Lieblingsölen für die Kinderwunschzeit gemischt:

• LAVENDEL
  Wohl der Klassiker für Entspannung und zur Beruhigung. Ich liebe diesen wohligen Duft und lasse mich gerne von ihm einhüllen, wenn es mal wieder ein bisschen viel auf einmal ist. 
• WEIHRAUCH
  So erdend, so berührend. Ein intensives, wertvolles Öl, was mich sehr dabei unterstützt, wieder in mein emotionales Gleichgewicht zu finden. Weihrauch in Kombination mit Geranie hat mich auch nach meinen beiden Fehlgeburten sehr unterstützt. Es hüllt dich in eine warme, tröstende Decke ein und flüstert dir leise ins Ohr: “Alles wird gut, ich halte dich.” 
• BALANCE
  Eine erdende Ölmischung aus den Ölen der Fichte, des Ho-Holz, Weihrauch, Blauer Rainfarn und blauer Kamille. Ihr seht das Muster – Erdung ist für mich in solchen Momenten wirklich hilfreich. 
• WILD ORANGE
  Das Öl der Fülle. In herausfordernden Momenten brauche ich einen Lichtblick, eine Erinnerung an gute Zeiten und eine gute Portion Hoffnung. Der fruchtige, wohlige, sommerliche Geruch von Orange kitzelt auch in solchen Situationen bei mir ein paar Glücksgefühle hervor. 
• LIMETTE
  Das Öl der Lebenslust. Ich liebe diesen Duft so sehr. Intensiv, frisch, freudig. Und wer kann keine extra Portion Lebenslust gebrauchen, wenn man grade ins zehnte Taschentuch schnäuzt? 
• BERGAMOTTE
  Auch sehr frisch, für mich aber auch irgendwie sehr feminin. Als das Öl der Selbstannahme hilft es mir, mich zu sehen, meine Bedürfnisse in diesem Moment wahrzunehmen und meine Hoffnung nicht so ganz zu verlieren.

Für meinen Roller (5-10ml) habe ich mir 3-4 Tropfen des jeweiligen Öls (schau hier gerne, welches Öl du gerne präsent hättest und passe die Tropfenanzahl entsprechend an) mit Mandel- oder fraktioniertem Kokosöl gemischt. Die Mischung trage ich mir am liebsten an den Handgelenken auf. 

Zum Dry-Brushing nutze ich neben Lavendel am liebsten diese beiden Öle: 

• GERANIE
  Das Öl der Liebe und des Vertrauens – sagt alles oder ?
• GRAPEFRUIT
  Ein guter Frischekick, um mich wieder besser mit meinem Körper verbinden zu können und mich daran zu erinnern, dass die Zeit nicht nur emotional herausfordernd ist, sondern auch mein Körper grade eine Höchstleistung erbringt. Dafür danke ich ihr aktiv mit jedem Bürstenstrich. 

Achte beim Verwenden von ätherischen Ölen am besten immer darauf, dass du wirklich hochwertige und naturreine Öle verwendest. Grade im Kinderwunsch wollen wir vorsichtig sein, mit was wir unseren Körper und unser Hormonsystem konfrontieren. Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, arbeite ich mit den Ölen von DoTerra. Ja ich weiß, das ist grade total in Mode und es gibt auch andere gute Marken – aber diese Firma hat mich einfach überzeugt und die kann ich dir mit reinem Herzen und Gewissen weiterempfehlen. Wenn du für die Arbeit mit ätherischen Ölen offen bist und um es dir so einfach wie möglich zu machen, habe ich dir hier einen Warenkorb mit allen Ölen, die ich benutze und allem Zubehör was du für so einen Roller wie meinen benötigst, zusammengestellt: https://doterra.me/bbupK4. Schreibe mir aber bitte jeder Zeit, falls du noch Fragen hast oder noch etwas genauer wissen möchtest – I’m here for you! ♡

Yoga und Atemübungen

Ich bin keine Sportmausi – war nie eine gewesen. Aber jetzt in dieser Zeit habe sogar ich das Bedürfnis gespürt, aktiv und regelmäßig in meinen Körper zu kommen und mich zu bewegen. Ich habe gelernt, dass das für mich ein ganz wertvolles Tool geworden ist, um mich zu zentrieren, mein Nervensystem zu regulieren und mir einfach was gutes zu tun. Hierfür habe ich mir etwas leichtes, flowiges ausgesucht – Yoga. Vielleicht hast du schon Erfahrungen im Yoga (ich hatte keine) und kennst dich schon sehr gut mit den verschiedenen Arten und Übungen aus. Ich habe für mich (passenderweise) Fertility Yoga entdeckt. Die Übungen sind auf deinen Menstruationszyklus abgestimmt und fördern bestimmte Aspekte der jeweiligen Phase vor allem in Bezug auf den Kinderwunsch (z.B. Entspannung, Regulierung des Nervensystems, Durchblutung der Reproduktionsorgane fördern, etc.) 

Da draußen in den Weiten des Internets gibt es sicherlich eine ganze Reihe von Programmen und Videos – Schau dich einfach mal um, was dir da so zusagt!

Ich habe mich für das Programm von der ganz zauberhaften australischen Yoga- und Meditationslehrerin Jennifer Edmonds entschieden (Achtung: Diese Empfehlung kommt von ganzem Herzen. Ich habe das Programm selbst bezahlt und nehme an keinem Affiliate Programm oder Ähnlichem teil. Ich habe nichts davon, falls du das Programm ebenfalls buchen solltest – außer die Gewissheit, dass ich dir was richtig gutes empfohlen habe.) Dieses Programm ist durchdacht aufgebaut – du hast für jede Zyklusphase passende Yoga-Übungen, Meditationen und Breathwork-Übungen. Daneben aber auch “Extra”-Module, um dein Nervensystem zu Regulieren, um dich während oder nach einer Fehlgeburt zu begleiten, bei PCOS, um die Progesteronproduktion zu unterstützen, usw. Es ist wirklich sehr vielfältig. Und auch wenn du nicht versuchst in einem natürlichen Zyklus schwanger zu werden: enthalten sind auch Begleitungen während einer IUI oder IVF/ICSI. Falls dich das ganze also interessiert, kannst du hier mal reinschauen: https://www.elementpilatesyoga.com/yoga-for-fertility-course oder Jennifer erstmal in ihrem Podcast “Your Journey To Fertility” z.B. auf Spotify kennenlernen (highly recommend!): https://open.spotify.com/show/2wevRT7ODRUBgy6kJVjhPe?si=21d79081c36a4e9a

Wenn ich zwischendurch mal “schnell” eine kleine Regulation brauche, habe ich außerdem drei verschiedene Atemübungen für mich entdeckt:

• SCHNELLE HILFE
  Ich weiß nicht genau, wie diese Atemübung genannt wird, ich habe sie mal in irgendeinem Podcast aufgeschnappt, aber mir tut sie sehr gut, weil sie auch so super einfach ist.
  Du atmest ruhig ein, pausierst kurz und atmest dann noch einmal weiter ein bis es nicht mehr geht. Dann atmest du ruhig wieder aus. Das machst du so lange, bis du das Gefühl hast, du hast dich soweit beruhigt. 
• 5-7-ATMUNG
  Hier atmest du ein und zählst dabei bis 5. Dann atmest du wieder aus und zählst dabei bis 7. Das wiederholst du ebenfalls so lange, wie es sich für dich gut anfühlt. 
• SQUARE-BREATHING
  Hier zählst du quasi im Quadrat: einatmen und bis 4 zählen, Luft anhalten und bis 4 zählen, ausatmen und bis 4 zählen und wieder Luft anhalten und bis 4 zählen. Dann wieder von vorne beginnen.

Probieren geht über Studieren

Auch ich habe mir bereits 545245892387 Online-Artikel, Instagram-Posts oder Forenbeiträge angeschaut, um zu sehen, was anderen Frauen hilft, wie sie mit der intensiven Zeit und herausfordernden Gefühlen umgehen. Was ich aber festgestellt habe ist: Inspirationen holen ist bereichernd, aber am Ende darf ich auch auf mich und meinen Körper hören. Mit den Ölen habe ich schon vor dem Kinderwunsch gearbeitet – also logisch, dass ich sie auch hier Nutze. Zum Yoga habe ich mich lange hingezogen gefühlt – warum nicht jetzt aktiver angehen? Und auf die Atemübungen bin ich wie gesagt wirklich über einen Podcast gekommen. Ich nutze auch noch ein, zwei mehr Tools aus meiner Arbeit, die ich selbst Frauen an die Hand gebe, die ich als Doula begleiten darf (dazu gibt es dann vielleicht einen Part 2 von diesem Artikel). Auch hier durfte ich mich Fragen “Was hast du der Frau XY eigentlich erzählt, als sie mit so großen Sorgen und belastenden Gefühlen zu dir kam?” und das dann eben auch für mich anwenden, denn am Ende des Tages kann ich mir auch selbst ein Stückchen Doula sein. Frage auch du dich also gerne: Was hat dir früher schon geholfen? Gibt es da etwas, was dich jetzt vielleicht auch unterstützen könnte oder was du anpassen kannst, damit es dich jetzt gut unterstützt? Wie verlieren im Kinderwunsch so schnell den Bezug zu uns, unserem Körper und unserer Intuition (jedenfalls war das bei mir so!), also ist das hier eine Einladung an dich, deinem Körper und deinem Geist zuzuhören, um zu verstehen, was sie dir für Hinweise geben. 

Ich hoffe jedenfalls, dass ich dir mit diesem Artikel ein paar Inspirationen mit an die Hand geben konnte, die dich dabei unterstützen, dich in dieser so herausfordernden und intensiven Zeit selbst zu halten. Wenn du möchtest, schreibe mir gerne eine Nachricht mit deinen Gedanken – Austausch ist in diesen Momenten so viel Wert. 

Ich sende dir ganz viel Liebe und Kraft. ♡

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